Rosen schneiden - kein Buch mit sieben Siegeln

Rosen schneiden - kein Buch mit sieben Siegeln
Rosen schneiden - kein Buch mit sieben Siegeln

Folgende Grundregeln sind zu beachten:

  • starke Triebe werden schwach geschnitten
    so muß die Rose ihre Kraft auf viele Knospen verteilen, ein starker Schnitt würde einen zu starken Austrieb anregen.
    Einzige Ausnahme: der Verjüngungsschnitt.
  • schwache Triebe werden schwach geschnitten, immer bis auf Astring.
    dann kann die Rose ihre Kraft in diesem Trieb auf wenige Knospen konzentrieren und der schwache Trieb kommt zu einem guten Wachstum.
  • die höchste Knospe treibt immer früher als alle anderen aus. Genauso wie die Knospen auf dem Scheitelpunkt eines gebogenen Triebes immer zuerst austreiben.
  • Die stärkste Blütenbildung findet am ein- und zweijährigen Holz statt. Das heißt, wir müssen versuchen viele Verzweigungen zweiter und dritter Ordnung zu erzielen.
  • vermeiden Sie Besenwuchs
    Dieser entsteht dann, wenn der Haupttrieb irgendwo gekürzt wird. Hat man viele solcher Triebe mit Besenwuchs, wird an einer solchen Gabel nur der stärkste Trieb stehen gelassen.
  • schwieriges Thema, weil seit gefühlter Ewigkeit so gelehrt:
    es "muß" schräg geschnitten werden. Warum eigentlich? Eine Schnittwunde sollte möglichst klein bleiben! Und kein Rosentrieb steht so gerade, dass das Wasser auf der Schnittfläche stehen bleibt! Gilt übrigens auch für Obstbäume, denn da kommt diese Regel her.
  • zwischen Auge und Schnittfläche mindestens 5mm bis 10mm bei starken Trieben stehen lassen. Wer nicht das Gefühl dafür hat, lieber etwas mehr stehen lassen und im Sommer nachschneiden.
  • Auch eine alte "Überlieferung":
    Das oberste Auge soll nach außen zeigen. Grundsätzlich ja, aber mit dem Schnitt kann ich etwas den Habitus einer Rose steuern. Das soll heißen, wenn eine alte bis uralte Rose innen verkahlt ist, schneide ich so, dass die Knospen einiger Trieb nach innen zeigen. Wenn man Glück hat, wird die Rose wieder fülliger.

 

Schnitt über einer Knospe

links zu kurz, die Knospe, bzw. der Trieb wird vertrocknen.

Trockene und alte Triebe entfernen

Trockene und alte Triebe sind die Eingangspforten für Krankheiten und müssen entfernt werden.

Rosen Auge erkennen

"Rosenpapst" Dietrich Woessner hat 1978 festgestellt: (Zitat)
"Die richtige Ausführung des Schnittes setzt das Erkennen der Augen voraus"